Düstere Aussichten für 2023

06.04.2023

Seit Jahren leidet die Bevölkerung unter den verschiedenen Krisen und Preissteigerungen, leider bin auch ich mittlerweile stärker davon betroffen. In diesem Beitrag möchte ich meine Gedanken zu dem Thema mit Dir teilen und schauen, ob die Aussichten für 2023 wirklich so düster sind.

Symbolfoto. Bildquelle: pexels-pixabay-416920 / pexels-fabio-eckert-3418068 von pexels.com / Eigene
Symbolfoto. Bildquelle: pexels-pixabay-416920 / pexels-fabio-eckert-3418068 von pexels.com / Eigene

Ob 2015 die Flüchtlingskrise, 2020 Corona oder 2022 die durch den Ukraine - Krieg entstandene Energiekrise: eine Krise folgt der nächsten. Mit Ausnahme der Flüchtlingskrise brachte auch jedes dramatische Ereignis Preiserhöhungen mit sich. 2020 waren es durch Corona Desinfektionsmittel und Masken, die Apotheken zu Mondpreisen anboten (was kein Einzelfall war), während der Handel und private Verkäufer*innen auf Wucher mit Toilettenpapier setzten. 2022 wurden wir auf steigende Stromkosten eingeschworen und im gleichen Jahr wurden unter anderem Pflanzenöle deutlich teurer. Im Zuge der Preissteigerungen trat auch das Bewusstsein an die Bevölkerung, wie viele unserer Lebensmittel nicht aus dem heimischen Anbau, sondern aus dem Ausland kommen, etwa Weizenmehl. Neben den uns belastenden Preiserhöhungen wirkt sich dies natürlich fatal auf den Klimawandel aus.

Im letzten Jahr war auch ich mehrfach von diesen Teuerungen betroffen. Abgesehen von den Lebensmittelpreisen hauptsächlich im Dienstleistungssektor. Gleich zwei Wochen, nachdem der furchtbare Ukraine - Krieg begonnen hatte, hob meine Zahnärztin mal eben ihre Preise für Zahnfüllungen um 40 Prozent an. Auf meine entrüstete Nachfrage antwortete das Personal, dass dies wegen der gestiegenen Energiekosten und "wegen der Ukraine" so sei. Sofort entlarvte ich diese Aussage als Lüge, denn zahnärztliche Praxen besitzen ein Lager und kaufen Füllungen nicht einzeln, sondern auf Vorrat ein. Und ob diese wirklich aus der Ukraine kommen, darf ohnehin bezweifelt werden. Meine Zahnärztin hatte einfach nur ihre Gier befriedigen wollen, denn rund vierzehn Tage nach Putin´s Einmarsch in die Ukraine machten sich die kommenden Preissteigerungen bei uns noch gar nicht bemerkbar. Ich fand dieses Gebaren unsäglich, weil sie während der kompletten Corona - Maßnahmen und Lockdowns hatte weiter Geld verdienen können (im Vergleich zu vielen anderen Berufsgruppen) und dennoch einfach noch mehr Profit hatte machen wollen, wofür sie auch noch den Krieg und dessen zu erwartenden Folgen als Ausrede nutzte.

Im weiteren Jahresverlauf stiegen dann noch Streamingflatrates und Beiträge für die Krankenkasse. Als mein Stromtarif Ende 2022 auslief, traf mich dann noch einmal der Schlag, denn zum Jahresende verteuerte sich auch der Strom immens. Statt 25 Cent pro Kilowattstunde, wollte das Versorgungsunternehmen nun knapp 56 Cent - ein Aufschlag von mehr als 50 Prozent! Daran änderte auch die Strompreisbremse wenig, wodurch die Kosten noch immer auf 40 Cent anstiegen. Ich konnte keinen Strom einsparen, da ich ohnehin kaum Elektronikgeräte besitze, bei Beleuchtung längst auf LED umgestiegen bin und schon länger teilweise Solarstrom nutze. Natürlich sah ich mich gleich nach einem anderen Versorgungsunternehmen um, allerdings waren die Preise dort noch höher. Schnell fragte ich mich, wie viel härter es anderen Menschen ergeht, die mit Altgeräten und einem viel höheren Verbrauch natürlich auch höhere Beiträge als ich zahlen müssen.

Diese Gedanken brachten mich zu der Politik, der ich die Verantwortung dafür zuspreche. Lange war es die ehemalige Bundeskanzlerin Merkel und ihre CDU - Partei, die auf ein "Weiter so" setzte - in allen Bereichen. Egal, ob die Fehler in der Flüchtlingskrise, ewig weiter verlängerte Corona - Maßnahmen oder die regelmäßigen Treffen mit Putin und das Setzen auf die Abhängigkeit von Russland´s Gas: es wurde immer der alte Kurs beibehalten. Statt Flüchtlinge und andere Bevölkerungsteile in den Niedriglohnsektor zu drängen, hätten sofort finanzielle Hilfen gezahlt werden müssen, so wie dies durch die Corona - Maßnahmen im (teilweisen) Schnellverfahren geschehen ist. Statt diese Maßnahmen alle zwei bis vier Wochen zu verlängern, hätten sie spätestens nach der Impfkampagne vollständig zurückgefahren werden müssen, ohne im Dezember 2021 noch einen weiteren Lockdown "light" zu verhängen. Statt sich ständig von diktatorischen Ländern abhängig zu machen, hätten in den 2010er Jahren konsequent erneuerbare Energien ausgebaut und die Atom - und Kohlekraft eingestellt werden müssen. Dann wären vielleicht auch die vergangenen Naturkatastrophen nicht so heftig ausgefallen.

Das alles wurde versäumt, obwohl wir alle inzwischen längst wissen, was in der Vergangenheit hätte anders laufen müssen. Doch auf Entschuldigungen und Entschädigungen warten wir vergeblich. Für mich persönlich hat es den Anschein, dass das Leben in Deutschland nach jeder Bundestagswahl noch schlechter wird. So wiederholt die Ampelregierung die Fehler der Koalitionsregierung, die sie 16 Jahre lang kritisiert hat. Wieder wurden Milliarden in Testzentren und die Impfkampagne gepumpt, statt das normale Leben zurückkehren zu lassen. Dabei war schon 2021 weitläufig bekannt, dass viele Abrechnungen der Testzentren gefälscht sind und es kaum Personal zur Überprüfung gibt. Ende 2021 war auch absehbar, dass Deutschland nicht über eine Impfquote von rund 75% kommt, weil sich die Menschen einfach nicht (mehr) impfen lassen wollten. Dennoch wurde Anfang 2022 erneut für die (vierte) Impfung geworben - mit 60 Millionen Euro Steuergeld. Und dann waren da noch die "Dankesplakate" der Bundesregierung: Danke, dass wir 80 Millionen bereits so viel Energie gespart haben... Uns allen wäre es gut bekommen, wenn uns das Geld für diese unsinnigen und völlig überteuerten Kampagnen direkt zugutegekommen wäre. Oder wenn es in die Finanzierung eines bedingungslosen Grundeinkommens und in die Unterstützung von Familienbetrieben und kleinen Geschäften investiert worden wäre, die durch die Maßnahmen und anderen Krisen in den Ruin gestoßen wurden.

Stattdessen wurde die Bevölkerung verhöhnt, wie zuletzt beim Bürgergeld zu sehen war. Das ganze Jahr 2022 wurde der Mund voll genommen, wie würdevoll die geplante Grundsicherung doch wäre, die viel zu spät und ohne konkrete Pläne auf den Weg gebracht wurde. Im Bundesrat scheiterten sie dann beim ersten Anlauf erwartbar an den braunen Parteien, weil sich die CDU gemeinsam mit der AfD dagegen aussprach. Plötzlich war da wieder dieses unsägliche Fabulieren von der "sozialen Hängematte", von "faulenzenden Personen" und vom "Fördern und Fordern". Geld zum Fenster rauswerfen war und ist okay, es dort einzusetzen, wo es gebraucht wird, ist es nicht. Die Regierung hielt es nicht einmal für notwendig, die Mehrwertsteuer erneut zu senken und die Tafeln vor Schließungen und der Abweisung von Bedürftigen zu bewahren.

Meine Änderungen für 2023

Ich habe die Befürchtung, dass das Leben im noch jungen Jahr noch deutlich härter, als in den letzten Jahren werden wird. Wer ohnehin am Limit lebt, kann nicht noch mehr einsparen. Auch ich kann das nicht. Seit längerer Zeit kaufe ich verstärkt Angebote ein, überlege mir Neuanschaffungen statt der üblichen dreimal nun viermal oder noch mehr und verzichte auf viele Dinge. Dinge, die kein Luxus wären, sondern eigentlich eine Selbstverständlichkeit sind. Vor kurzem wurde mir für 80€ eine IGeL - Leistung in einer augenärztlichen Praxis nahegelegt, die ich aus finanziellen Gründen ausschlagen musste und zugegebenermaßen auch nicht sehr sinnvoll gewesen wäre. Auch nehme ich keine professionelle Zahnreinigung mehr in Anspruch und schlage künftige IGeL - Leistungen konsequent aus. Der Umweltschutz und die Nachhaltigkeit sind weiter meine Leitlinien, allerdings komme ich in manchen Fällen nicht umher, günstigere Alternativen zu wählen, weil die nachhaltigeren momentan einfach nicht bezahlbar sind.

Auch im Hinblick auf meine Bücher musste ich bereits Änderungen vornehmen, so stiegen einige Preise im letzten Jahr bereits um 20 Prozent. 2022 hatte ich beinahe monatlich Sales angeboten, teilweise auch mehrfach pro Monat, aber der Nutzen war im Vergleich zum Aufwand ziemlich gering, sodass ich mich dazu entschieden habe, probeweise 2023 Sales nur noch zu größeren Festen anzubieten.

Ein Lichtblick?

Trotz der Negativität meines Beitrags möchte ich ihn mit einem kleinen Lichtblick enden lassen. Schließlich ist nicht alles nur schwarz oder weiß. Wir Menschen sind zwar Gewohnheitstiere, aber irgendwann kommt der Punkt, an dem Veränderung eintritt. Eine Veränderung, wie sie stets in der Geschichte geschehen ist und geschehen wird. So könnte das lästige Thema "Corona - Maßnahmen" irgendwann tatsächlich komplett der Vergangenheit angehören, selbst in Krankenhäusern, medizinischen Praxen und Pflegeheimen. Auch könnte eine in der Zukunft gewählte Bundesregierung ein bedingungsloses Grundeinkommen oder zumindest eine wirklich würdevolle und sanktionsfreie Lebensgrundlage für einen beachtlichen armen Teil der Bevölkerung schaffen. Unternehmen könnten im Laufe der Zeit von ihrer Profitgier ablassen und sich zumindest wieder ihren Ursprungspreisen annähern, dieses Mal ohne Ausreden über Energiekosten und Kriege.

Zuletzt habe ich auch eine winzige Hoffnung, dass das menschliche Miteinander irgendwann wieder reibungsloser funktionieren könnte, ohne Hass auf Minderheiten und Andersdenkende. Und dass die Folgen der Existenznöte sowie der sozialen Distanz in den Hintergrund geraten und mehr Wärme und Herzlichkeit weichen. Zu hoffen ist ja wenigstens noch kostenlos.

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