Grauenhafter Herbst 2020: Schwierigkeiten bei der Titelfindung

10.08.2020

Wie in meinen Upfronts 2020 angekündigt, wird dieses Jahr noch ein weiteres Buch erscheinen. Jetzt möchte ich schon einmal von den Problemen berichten, die ich aktuell damit habe und weshalb Recherchen für Autor*innen so wichtig sind.

Symbolfoto. Bildquelle: autumn-autumn-leaves-blur-close-up-589840 von pexels.com/ Eigene
Symbolfoto. Bildquelle: autumn-autumn-leaves-blur-close-up-589840 von pexels.com/ Eigene

Noch ist es nicht vorbestellbar, weswegen ich an dieser Stelle nicht genauer ins Detail gehen möchte. Fakt ist aber, dass ich kurz vor dem Veröffentlichungsprozess meines neuen Buches gemerkt habe, dass mein Wunschtitel gar nicht mehr verfügbar ist. Daraus ergeben sich mehrere Konsequenzen. Doch fangen wir von vorne an:

Ein Buch zu schreiben ist natürlich schon ein längerer Prozess. Zuallererst geht es um die Ideenfindung, danach werden Figuren und Orte geschaffen, ihnen werden Eigenschaften (Alter, Charakter, Vergangenheit und / oder Zukunft) verliehen und vor dem Schreiben wird schon einmal eine Handlung (grob oder ausführlich) zusammengestellt, für die spezielle Situationen und Wendepunkte geschaffen werden. Doch selbst wenn eine Geschichte beendet ist, ist sie noch lange nicht wirklich am Ende, denn dann folgt der Veröffentlichungsprozess - und damit einher die Titelsuche. Für meinen neuen Kurzroman war dieser relativ schnell gefunden, weil der Titel gleichzeitig der Name eines wichtigen Gegenstands in der Geschichte ist. Schon während der Schreibarbeit hatte ich einige Coverentwürfe angefertigt und war letztendlich mit einem gewählten Cover relativ lange zufrieden, bis ich noch ein paar Feinheiten verändern wollte.

Im gleichen Zug wollte ich meinen Titel schützen lassen, wie ich das bei jedem meiner Werke handhabe, zuvor folgte noch eine Recherche, ob der Titel zwischenzeitlich nirgendwo anders in Anspruch genommen worden war - eigentlich Routine und eine Selbstverständlichkeit für seriöse Autor*innen, denn wenn unterschiedliche Bücher zwei, drei oder zehn Mal denselben Titel tragen, verwirrt das nicht nur Leser, sondern verstößt auch gegen das Urheberrecht.

Was als kleine Recherche geplant war, weitete sich in meinem Fall jedoch zu einem großen Problem aus: unter meinem Wunschtitel war längst ein Buch veröffentlicht worden. Im ersten Moment natürlich ärgerlich, suchte ich aber schnell nach einer guten Alternative - was allerdings leichter gesagt, als getan war. Einige Ideen hatte ich noch im Kopf, durchforstete Bucharchive, Onlinekataloge und Plattformen und Internetseiten danach, doch auch diese waren bereits in Gebrauch. Also setzte ich verschiedene Wörter zusammen und schuf damit gänzlich neue - dachte ich zumindest - denn nachdem ich auch diese überprüfte, fand ich immer wieder Übereinstimmungen mit bereits vorhandenen Büchern, Internetseiten, Firmennamen oder sogar Waren.

An diesem Punkt stellte sich Ernüchterung ein, denn wer will schon verklagt werden, weil man ein Buch so nennt, wie eine (hierzulande unbekannte) Marke? Dennoch war es auch kurios, da ich mit meinen Wortspielereien nicht der Einzige war und auch andere auf die Idee gekommen waren. In den folgenden Tagen griff ich weiter in die Trickkiste, schrieb ein paar Eigenschaften meiner Geschichte heraus, übersetzte sie in andere Sprachen und fügte diese Wörter zusammen - bei einer erneuten Prüfung waren selbst diese bereits vergeben. Im Zuge meiner Recherchen stieß ich sogar auf ein interessantes Magazin, welches einen meiner neuen Titelkandidaten trug, sodass ich gleich noch ein digitales Abo abschloss. Weitere Tage später experimentierte ich erneut herum. So wie bei Perversico war von Anfang an ein Wort als Titel geplant, nun hantierte ich mit zwei oder drei Wörtern herum, bis ich wieder zu einem Wort zurückfand, was mir in diesem Fall mehr zusagte. Als endlich der endgültige Titel gefunden war, ergaben meine Recherchen, dass einige Autor*innen dieses Wort zwar ebenfalls nutzen, aber stets in Verbindung mit anderen Wörtern, alleinstehend war es bisher nie veröffentlicht worden.

Nun konnte es also daran gehen, meinen neuen Titel zu schützen, damit ich verlässlich an meinem finalen Cover arbeiten konnte. Damit einher gingen natürlich diverse Änderungen in meinem Manuskript, denn auch der besagte Gegenstand benötigte den neuen Namen.

Fazit

Am Ende hat mir der Fall mal wieder gezeigt, wie wichtig gründliche Recherchen für uns Autor*innen sind. Da ich alles selbst mache- vom Text über das Cover bis hin zur Veröffentlichung - gehören auch solche rechtlichen Angelegenheiten zu meinen Aufgaben. Bisher war mir ein bereits vergebener Titel erst einmal passiert - bei meiner Kurzgeschichte Helldog, die vor der Veröffentlichung lange einen anderen Titel getragen hatte. Auch wenn sich die neue Titelfindung einige Zeit hinzog und auch einige Änderungen im Buch mit sich brachten, war es dennoch eine interessante, teilweise kuriose und auch kreative Phase - und Kreativität ist im schriftstellerischen Bereich ohnehin stets gefragt.

Schon in diesem Monat wird es auf meiner Website mehr Informationen zu meiner Neuerscheinung geben, die jetzt auch endlich ihren endgültigen Namen trägt und dem Herbst eine wahrlich grauenhafte Nuance verleihen wird!

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